Was ist besser: Fernstudium oder Präsenzstudium?
Sie sollten gut überlegen, was für Sie am Besten ist
Bei der Entscheidung für eine der beiden Studienarten ist eine ganze Reihe von Punkten zu berücksichtigen: zeitlicher Umfang, Abhängigkeit vom Studienort,Vereinbarkeit mit Beruf & Familie, Finanzierungsmöglichkeiten während des Studiums.
Die meisten Studienfächer im Rahmen eines Präsenzstudiums erfordern einen zeitlichen Aufwand, der deutlich höher liegt als bei Fernstudiengängen. In der Regel kann man von einem Seminar- bzw. Vorlesungsplan von 20-30 Semesterwochenstunden (SWS) ausgehen, wobei 1 Semesterwochenstunde 45 min entspricht. Dazu kommen dann noch die Zeiten des Selbststudiums, der Seminarvor- und Nachbereitung, für Klausuren und Hausarbeiten. Nicht zu vergessen: die Wege, die zwischen Seminargebäuden und der eigenen Wohnung zurückzulegen sind.
Im Rahmen eines Fernstudiums ist das Arbeitspensum deutlich reduziert und geht von 10-25 Zeitstunden aus. Das Studienmaterial kommt in der Regel mit der Post und liegt dann bereits zuhause vor. Daraus ergibt sich eine große räumliche Unabhängigkeit bei einem Fernstudium.
Das Direktstudium ist mit einem Vollzeitberuf so gut wie nicht vereinbar. Weiterbildung im Rahmen des Fernstudiums bietet zumindest die Möglichkeit, beides parallel zu absolvieren. Eine statistisch kleinere Gruppe von Arbeitnehmern entscheidet sich auch für diesen Weg, also Fernstudium plus Vollzeitjob. Deutlich größeren Zuspruch findet die Kombination Teilzeitberuf und Fernstudium. Wer während seines Präsenzstudiums arbeiten will oder muss, wird in der Regel eher einen Nebenjob oder geringfügige Beschäftigung wählen als einen Fulltime-Job, der dann mit den Stunden reduziert wird. Nicht zuletzt ist eine gut organisierte und funktionierende Familie eine wichtige Unterstützung während des Fernstudiums. Die Erfahrung zeigt, dass sich zeitliche Einschränkungen auf jeden Fall auch auf das Familien- bzw. Privatleben auswirken können.
Eine große Gruppe von Direktstudenten kann auf die Finanzierungsquelle des BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) zurückgreifen, wenn das Elterneinkommen nicht zu hoch ist oder die Bedingungen für elternunabhängiges BAföG erfüllt sind. Ein Fernstudium ist grundsätzlich nicht BAföG-fähig, außer im letzten Jahr direkt vor den Abschlussprüfungen. Bedingung für eine Förderung ist, dass der Fernlehrgang bzw. der Fernstudiengang mit denselben Zugangsvoraussetzungen und demselben Studienabschluss angeboten wird, wie vergleichbare Studienangebote im Präsenzstudium (vgl. § 2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 BAföG). Mehr dazu erfahren Sie unter: Finanzierung eines Fernstudiums
Der Bildungskredit ist grundsätzlich nur für Vollzeitstudenten im Rahmen des Direktstudiums vorgesehen, nicht für die Elternzeit.
Weiterführende Links zu diesem Thema
Die gesetzlichen Regelungen für BAföG: www.das-neue-bafoeg.de
Die gesetzlichen Regelungen für den Bildungskredit: www.das-neue-bafoeg.de
Der Bund sieht für Berufstätige die Möglichkeit der Begabtenförderung vor. Sie bietet Arbeitnehmern mit einer sehr gut angeschlossenen Berufsausbildung die Möglichkeit, einen finanziellen Zuschuss zu beantragen, der nicht zurück gezahlt werden muss. Das kann besonders bei der Begleichung der monatlichen Studiengebühren helfen, die beim Fernstudium immer anfallen.
Weitergehende Informationen finden Sie unter: www.bva.bund.de
